Innovation und Transformation, Weiterbildung und Wissenstransfer
Ein Lehrgang der Innovation Agent Academy für innovationsbegeisterte Menschen sämtlicher Branchen: 6 Module | 12 Tage | 10+ Facilitator*innen | 15 Teilnehmer*innen. Join the mission!
Textilien und Technologie, Vernetzung und Kooperation
2,6 Tonnen Altkleider und 1,3 Tonnen Mobiliar, Hausrat und Geräte - diese Mengen wickelt die Volkshilfe OÖ jährlich ab. Die Innovation Agent Academy unterstützt sie dabei, innovative Modelle für Kreislaufwirtshaft zu erarbeiten.
Im Rahmen der Innovation Agent Academy arbeiten unsere Lehrgangs-Teilnehmer*innen immer auch an konkreten Praxisprojekten, um theoretischen Input direkt umsetzen und wertvolle Lernerfahrungen sammeln zu können. Die Innovation Agent Academy ist eine Kooperation von Pro Active GmbH und Creative Region Linz & Upper Austria. Im letzten Durchgang des Lehrganges „Human Centered Innovation I Design Thinking“ hatten wir die Gelegenheit zu einer Kooperation mit der Volkshilfe OÖ. Pro Active hat Geschäftsführerin Jasmine Chansri und die stellvertretende Landesvorsitzende Maria Dietrich in einem Interview gefragt, wie sie die Kooperation erlebt haben und ob die Volkhilfe von den Ergebnissen profitieren konnte.
Pro Active: Wie ist die Kooperation mit der IAA zustande gekommen?
Maria Dietrich: Im Netzwerk der Tabakfabrik kommt man immer wieder mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch und überlegt sofort, ob man etwas gemeinsam machen könnte. Katharina Ehrenmüller und Patrick Rammerstorfer haben mir das Konzept vorgestellt und ich war sofort bereit, es zu versuchen. Als Volkshilfe sind wir immer dankbar und offen, wenn Menschen aus anderen Blickwinkeln und mit anderen Kompetenzen auf uns und unsere Projekte draufschauen.
Außerdem ist unser Budget für Innovation in einer NGO natürlich begrenzt. Umso mehr profitieren wir, wenn jemand etwas ausprobieren möchte. Jasmin war auch sofort bereit, sich auf die Kooperation mit der IAA einzulassen.
Jasmine Chansri (im Vordergrund) und Maria Dietrich (rechts dahinter) wurden von den präsentierten Ergebnissen durchwegs positiv überrascht. (Foto: Jürgen Gründwald)
Das klingt so, als hätte es keine Vorbehalte gegeben?
Jasmine Chansri: Nein gar nicht! Wir freuen uns über Interesse. Und die Kooperation passt zu unserem Innovations-Digitalisierungsschub, den wir als Volkshilfe durchmachen. Uns hat es gefreut, dass Expert*innen auf uns zukommen und bereit sind, mit einem frischen Blick auf die Volkshilfe draufzuschauen.
„Dieser anpackende Spirit – angereichert mit viel Experten*innenwissen – hat uns bereichert.“
Jasmine Chansri
Wie hat die Zusammenarbeit ausgesehen? Was ist besonders aufgefallen?
Jasmine Chansri: Zunächst hat mich die genaue und professionelle Analyse der Lehrgangs-Teilnehmer*innen in unseren Shops und der Sortierung sehr beeindruckt. Außerdem fand ich den offenen und kreativen Zugang wirklich inspirierend. Dieser anpackende Spirit – angereichert mit viel Experten*innenwissen – hat uns bereichert.
Maria Dietrich: Ich fand es toll, dass die Teilnehmer*innen, die mit uns im Alltag ja bisher vielleicht eher wenig zu tun hatten, unseren Input wie ein Schwamm aufgesaugt haben. Alle waren total begeistert und sofort engagiert bei der Sache. Dieses Mindset hat mich beeindruckt. Außerdem finde ich, dass die Teilnehmer*innen unsere Vision und Mission sehr gut erfasst haben und in sehr vielfältige konkrete Ideen und Impulse übersetzen konnten.
Wie hilfreich waren die Ergebnisse für euch? Wie sieht euer Fazit aus?
Jasmine Chansri: Also ich fand es erstaunlich, wie die Teilnehmer*innen uns in nur sechs Modulen gescreent und durchanalysiert haben. Wir werden sicher einiges aus den Präsentationen umsetzen und ich freue mich schon darauf! Auch einige unserer eigenen Erkenntnisse wurden noch einmal neu bestätigt. Das ist hilfreich für uns, wenn jemand mit einer Außenperspektive zu einem ähnlichen Ergebnis kommt. Und mich hat die Kooperation darin bestärkt, die Volkshilfe in meiner Rolle als Geschäftsführerin weiter zu öffnen für andere Bereiche. Dieses Projekt zeigt, dass sich das sehr lohnt!
Maria Dietrich: Für uns waren die Teilnehmer*innen ein wenig wie ein Sounding Board, das unserem starken Innovations- und Digitalisierungsfokus noch mehr Schubkraft verliehen hat.
Für eine genaue Analyse der Prozesse besuchten einige Teilnehmer*innen auch die Sortierung der Volkshilfe – und kamen mit spannenden Insights zurück. (Foto: Jürgen Grünwald)
Hat es irgendwas gegeben, was überrascht hat? Womit ihr nicht gerechnet habt?
Jasmine Chansri: Vielleicht die große Begeisterung. Ich glaube, wir sind oft etwas zu bescheiden und trauen uns selbst nicht zu sagen: „Hey, wir machen als Volkshilfe eine gute, wichtige Arbeit!“. Die Präsentationen haben mir gezeigt, dass wir ruhig mutiger sein und uns auch einmal selbst loben dürfen.
„Ich sehe das als eine Win-Win-Situation für beide Seiten.“
Jasmine Chansri
Würdet ihr anderen Organisationen eine Kooperation mit der IAA empfehlen? Und wenn ja, warum?
Jasmine Chansri: Ich war sehr beeindruckt von dem Konzept und dem Curriculum des Lehrganges. Ich sehe das als eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Für uns gab es keinen einzigen negativen Effekt. Wir empfehlen die IAA auch oft und gerne weiter. Wir lernen auch gerade, noch mehr nach außen zu gehen und zu sagen: „Hallo, wir sind die Volkshilfe – und wir haben auch tolle Partnerinnen und Partner!“
Aus einer etwas allgemeineren Perspektive: Wie wichtig ist Innovation für die Volkshilfe und welche Strategien und Werkzeuge kommen da zum Einsatz?
Jasmine Chansri: Innovation hat einen wesentlichen Stellenwert für uns und ist auch organisatorisch abgebildet – durch eine eigene Innovations- und Digitalisierungsstelle. Uns ist es auch gelungen, einen Call der JKU Linz und der Ludwig Boltzmann Gesellschaft mit dem Schwerpunktthema „Mensch und Technik“ zu gewinnen. Wir glauben, dass wir mit der Expertise von 75 Jahren Konzepte entwickeln können, die diese Schnittstellen zwischen Mensch und Technik abbilden, und dadurch nicht nur Produkte, sondern auch Prozesse entstehen, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen.
Mit dem Forschungsprojekt einerseits und den Ergebnissen der IAA andererseits können wir nun untersuchen, welche Prozesse, die bisher analog funktioniert haben, digitalisiert werden können. Dazu benötigen wir auch interne Personalentwicklung, um Barrieren abzubauen und Brücken zu schlagen zwischen analog und digital.
Maria Dietrich: In der Volkshilfe gibt es ja sehr diverse Arbeitsverhältnisse und -bereiche. Angefangen von mobiler Pflege bis hin zu den Shop-Mitarbeiter*innen, die manchmal nur wenige Monate bei uns sind. Hier gilt es, Schnittstellen zu schaffen – und dabei eben auch gesamtgesellschaftliche Phänomene aufzugreifen, wie z.B. die Tatsache, dass die Digitalisierung Gaps aufreißen kann. Wir möchten sie hingegen nutzen, um Brücken zu bauen. Etwa für Menschen mit Beeinträchtigung, die sich durch neue Kommunikationsmittel besser mitteilen können.
„Uns ist es immer wichtig, dass wir eine starke Stimme sind für diejenigen, die nicht gehört werden.“
Maria Dietrich
Warum ist es aus eurer Sicht gerade für den Sozialbereich wichtig, sich mit der Zukunft zu beschäftigen?
Maria Dietrich: Uns ist es immer wichtig, dass wir eine starke Stimme sind für diejenigen, die nicht gehört werden. Digitalisierung bringt natürlich auch Phänomene mit sich, mit denen manche Menschen nicht mitkönnen oder die bestimmte Gruppen ausschließen. Das haben wir im Blick.
Jasmine Chansri: Ein gutes Beispiel dafür sind digitale Bewerbungsprozesse. Wir sehen, dass Menschen, die wir betreuen, manchmal Schwierigkeiten haben, ein Bewerbungsfoto hochzuladen oder immer das richtige Icon zu klicken. Dann fallen sie schnell aus dem Prozess.
Rollenspiele, Videos, klassische Präsentationen – die Ergebnisse wurden in ganz unterschiedlicher Form aufbereitet. (Foto: Jürgen Grünwald)
Der Blick in die Zukunft ist ja oft ein eher dystopischer. Wie schaut ihr in die Zukunft? Gibt es eine positive Vision?
Jasmine Chansri: Ich habe ein positives Bild von der Zukunft. Ich glaube, es braucht uns mehr als je zuvor. Die Vision wäre, dass es unser Gesellschaft irgendwann so gut geht, dass man uns nicht mehr braucht. Bis dahin versuchen wir weiter Möglichkeiten zu schaffen für Menschen, die nicht voll partizipieren können. Wir wollen eine starke Stimme für sie sein und aktiv Hilfe leisten.
Maria Dietrich: Natürlich stehen wir als Gesellschaft gerade vor vielen Herausforderungen – national und international. Aber ich bin insofern positiv gestimmt, als die Volkshilfe gut aufgestellt ist. Wenn irgendwo angepackt werden muss, um Not zu lindern, dann schaffen wir das, weil wir eine gut eingespielte, flexible Organisation sind und das entsprechende Mindset haben. Alle packen bei uns mit an. Wir haben eine riesige Bibliothek an Erfahrung und können damit auch Neues schaffen. Deswegen denke ich mir auch oft: Ihr Politiker*innen und Unternehme*innen da draußen: Fragt uns ruhig mehr – wir haben ein paar gute Antworten!
Allgemein, Bühne und Sichtbarkeit, Kreativität und Regionalentwicklung, Vernetzung und Kooperation
Wir setzen Kreativität in Szene: Der Tag der Kreativität am 21.4. stellt gleichzeitig den Kickoff der Kampagne dar, mit der wir einerseits die Kreativität an sich ins Rampenlicht rücken und andererseits speziell den Stellenwert menschlicher Kreativität – auch in Verbindung mit neuen Technologien – in den Mittelpunkt stellen wollen.
Membership, Vernetzung und Kooperation, Weiterbildung und Wissenstransfer
Stefan Mayerhofer ist seit 11 Jahren selbstständig, zuletzt als Gründer und Geschäftsführer von Captif. Captif dreht Videos und schießt Fotos – z.B. für Oberösterreich Tourismus, Haka Küche, Sparkasse oder Neubau Eyewear. Wir haben uns mit Stefan bei einem Kaffee über seine Gedanken zu guter Führung, seine Teilnahme am Lehrgang “Leadership for Creatives” und die Transformation vom reinen Creative zur Führungskraft unterhalten.
Am 30. Juni wurde die Piazza in der Tabakfabrik wieder zu einem modernem Tummelplatz, auf dem sich ganz analog Menschen treffen, um sich auszutauschen. Vernetzung ist eine der Hauptaufgaben der Creative Region, der wir seit 2011 nachkommen. Mittlerweile hat sich ein großes, starkes Netzwerk voll innovativer Köpfe gebildet. Das Membership-Programm ermöglicht es uns, diesen Grundpfeiler unserer Arbeit, den es zur Entwicklung einer Region braucht, weiter zu professionalisieren. Nachhaltige Verbindungen schaffen Ziel der Membership ist es, mit unterschiedlichen Aktivitäten dieses Netzwerk sichtbarer, greifbarer und offener zu gestalten. Durch kuratiertes Vernetzen, also gezieltem „Matchen“ von Kreativschaffenden als auch branchenfernen Unternehmen miteinander, schaffen wir Verbindungen, die Zusammenarbeit, gegenseitiges Unterstützen und Inspirieren ermöglichen. Dabei fokussieren wir uns auf nachhaltige, tiefere Verbindungen, fernab von kurzweiligem Kennenlernen, das nicht im Gedächtnis bleibt, hin zu Verbindungen, die jahrelang begleitend wirken. Beim ersten „not another Matchmaking“ wurden im exklusivem Rahmen 35 Members & Friends geladen und bereits im Vorfeld in passende Gruppen eingeteilt. Als Kriterien galten: Die Teilnehmer*innen kennen sich noch nicht, haben ein ähnliches Expertise-Feld oder könnten sich in der Zusammenarbeit optimal ergänzen. Bei leckerem Thai Food und lockerer Stimmung konnten viele neue Kontakte gesammelt werden. In Verbindung bleiben können die Teilnehmer*innen mit Hilfe einer digitalen Pinnwand, die auch bei weiteren Matchmakings mit unterschiedlichen Gästen immer weiter ausgebaut werden kann. Das nächste Members Matchmaking kommt bestimmt!
Julia Maiss ist Head of Agency bei 1000things. Seit 10 Jahren gibt es die Organisation, die sich ursprünglich auf Freizeit-Tipps in Wien konzentriert hat, aber mittlerweile auch eine Agentur für Content, Strategie & Digital ist. Julia ist seit fünf Jahren dabei und leitet den Agency-Bereich – bestehend aus vier Teams mit insgesamt 19 Mitarbeiter*innen, die in ihrer Führungsverantwortung liegen. Im Herbst 2022 war Julia bei unserem Lehrgang “Leadership for Creatives” dabei und berichtet uns im Gespräch, was sich seither bei ihr getan hat. Julia, warum hast du dich genau für unseren Lehrgang entschieden bzw. wieso wolltest du dich überhaupt im Leadership-Bereich fortbilden? Julia: Ich war teilweise in meiner Führungsrolle etwas verloren. Bei uns im Unternehmen arbeiten relativ junge Leute, auch unser CEO hat jung gegründet. Das bedeutet, dass alle es nur so kennen, wie wir es aufgezogen haben und aktuell machen. Ich wollte unbedingt etwas Verifizierung von außen – ob es richtig ist, so wie wir es machen. Ob es etwas gibt, das wir besser machen können. Und ob es etwas gibt, das wir bzw. ich noch dazulernen können. Ich war immer auf der Suche nach einem Lehrgang, um meine Leadership Skills zu intensivieren, aber wenn man danach googelt – ganz ehrlich, da kommen Klassiker, auf die ich einfach keinen Bock hatte! Bei jungen, agilen Unternehmen, die sich New Work an die Fahnen heften, ist Creative Leadership ein wichtiger Part. Ich war dann total begeistert, als meine Freundin Natalie mir …
Bühne und Sichtbarkeit, Weiterbildung und Wissenstransfer
Im Rahmen des CROSSING EUROPE Filmfestival Linz haben wir mit der Filmemacherin Lena Weiss und dem Videoproduzenten Manuel Bauer über Nachhaltigkeit und Fairness im Filmbusiness gesprochen.
Künstliche Intelligenz (KI) oder Artificial Intelligence (AI) ist längst in der Kreativwirtschaft angekommen. Was es für die Branche bedeutet, wenn die dem Menschen ureigenste Eigenschaft – die Kreativität – auch von Maschinen übernommen wird?Wir gehen der Sache auf den Grund.
Elisabeth Oberndorfer startete 2006 ihre Karriere im Digitaljournalismus, als Online-Medien noch nicht cool waren. Sie sammelte außerdem Agenturerfahrung in der Anfangszeit von Social Media, war stellvertretende Chefredakteurin eines Fachverlags und berichtete aus dem Silicon Valley als freie Tech-Korrespondentin. In den vergangenen Jahren spezialisierte sich auf die Schnittstelle zwischen Journalismus, Innovation und Unternehmertum und gibt dieses Wissen mit ihrem eigenen Unternehmen Smart Maguire Content Publishing weiter. Was sagst du zur aktuellen Entwicklung im Bereich der KI? Wie setzt du KI-Tools in deiner Arbeit ein? Elisabeth: Es ist ja eigentlich schon viel KI im Einsatz. Meine Wahrnehmung ist, dass wir erst seit einem halben Jahr diesen Hype haben, wo jetzt wirklich alle wegen DALL-E und ChatGPT über KI sprechen. Dieses Thema, über das wir in den Technologiemedien schon längst berichten, ist jetzt im Alltag angekommen. Was natürlich zeigt: Wenn diese Dinge einfacher werden, sind sie alltagstauglich. Es ist uns auch viel bewusster, dass wir KI einsetzen. Ich selbst nutze Transkriptions- und Übersetzungstools. Oder auch Projektmanagementsoftware mit KI-Funktionen, wo das Tool dazulernt. Bzgl. Texten fragen mich auch tatsächlich Kund*innen, ob man das mit ChatGPT oder in der Übersetzung mit DeepL machen kann. Da merke ich schon, dass immer mehr Interesse besteht. Aber es ersetzt bei mir noch keine großen Arbeitsschritte. Wie siehst du das im Journalismus? Glaubst du, dass Tools wie ChatGPT einmal ganze Artikel schreiben werden? Elisabeth: Das wär’ gar nicht so schlecht, wenn ChatGPT auch wirklich journalistische Artikel schreiben könnte (lacht)! …
Wir gingen beim WE ARE SO employer branding am 15. Juni 2023 der Frage nach, was Employer Branding leisten kann und was Kreativagenturen im Speziellen zum Erfolg beitragen können.
Gemeinsam mit dem Netzwerk Werbung wollen wir Unternehmen der Werbe- und Kommunikationsbranche die Möglichkeit bieten, ihre besten Projekte und Kampagnen in einem Schaufenster der Linzer Innenstadt zu präsentieren.
Im Rahmen des Stream Festival 2023 haben wir bei der Spezialausgabe WE ARE SO sustainable & fair mit Expert*innen aus der Musikbranche über Nachhaltigkeit und Fairness gesprochen.